Interview mit Frau Susanne Kapp-Freudenberger und Herrn Matthias Bendau anlässlich Ihrer Pensionierung nach 21 bzw. 29 Dienstjahren am FHG.​

News-AG: Guten Tag Frau Kapp-Freudenberger und Herr Bendau, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview mit uns genommen haben.

Wie war das FHG im Wandel der Zeit? Was hat sich verändert?

Herr Bendau: Ich bin tatsächlich der Lehrer, der am längsten hier ist, ich habe noch die Rückschau bis ins letzte Jahrtausend, ich bin 1994 hierhergekommen. Und seither hat sich sehr viel verändert: Im Jahr 1994 war diese Schule mit Chemikalien verpestet. Die Fugen waren PCB-haltig und mussten alle ausgeräumt werden. Es gab noch Zwischenwände aus Holzfaserplatten die mit Ameisensäure verklebt wurden oder bei deren Produktion Ameisensäure verwendet worden ist, die mussten alle ausgetauscht werden, sodass ich diese Schule etwa über 15 Jahre lang als Baustelle erlebt habe und in dieser Zeit häufig auch mit dem ganzen Kunstbereich umgezogen bin. Es ist zum Beispiel auch das Lehrerzimmer umgezogen, es war früher unterhalb des jetzigen Lehrerzimmers, da, wo jetzt Oberstufenfreiarbeit und sonstige Räume sind – Geographie und sogar ein Werkraum haben sich jetzt dort angesiedelt, wo früher die Lehrer saßen und diskutiert oder gestritten haben.

Frau Kapp-Freudenberger:  Genau, also seitdem ungefähr bin ich an der Schule, ich kenne auch noch das Lehrerzimmer im Erdgeschoss, ich bin seit 2002 an der Schule. Also muss es dann im Jahr danach ungefähr umgezogen sein, das Lehrerzimmer, eben in den ersten Stock. Und woran ich mich noch erinnere – an was ich mich noch ganz stark erinnere –, dass wir früher eben noch immer viel über Raucherecken, Raucherzimmer und solche Sachen diskutieren mussten. Also, wo darf man, wo nicht. Es ging schon klar darum, dass man nicht überall rauchen darf. Aber dieses Bewusstsein, dass Rauchen extrem schädlich ist und am besten gar nicht geraucht wird und wenn, dann nicht da, wo irgendwie nichtrauchende Kinder usw. dabei sind, das hat sich auch erst im Laufe der Zeit richtig durchgesetzt. Also ich kann mich noch erinnern, dass bei uns im Studium an der Uni in den Seminarsitzungen geraucht wurde. Und ja, irgendwie haben die Nichtraucher dann manchmal so ein bisschen komisch geschaut oder gehüstelt, aber man hat irgendwie gar keine Rücksicht auf sie genommen. Das war so normal. Irgendwie, überall wo Menschen sind, sind halt Raucher. Und das hat sich – Gott sei Dank, finde ich – sehr geändert.

News-AG: Wann kam der Neubau dazu?

Herr Bendau: Der Neubau ist, wenn ich mich Recht erinnere, im Frühjahr 1995 eingeweiht worden.

Frau Kapp-Freudenberger: Der stand eben auch 2002, als ich kam, schon lange da, war also kein Neubau mehr. Aber ich glaube, er hatte ursprünglich eine andere Bestimmung, er war nicht unbedingt als Schulgebäude gedacht, sondern war ursprünglich mal so als ein weiteres Verwaltungsgebäude der Stadt gedacht. Und deshalb sind manche Räume im Neubau ja auch etwas merkwürdig, ja, so dass man, wenn man ganz außen sitzt, manchmal nicht so richtig in die Mitte auf die Tafel schauen kann und man irgendwie immer nach einer guten Sitzordnung schauen muss, damit alle was sehen.

Herr Bendau: Der damalige Stadtbaumeister Nüsse hatte dieses Gebäude eben geplant für einen anderen Zweck und dann musste sehr schnell ein Gebäude errichtet werden und man hat dieses Gebäude, den jetzigen Neubau, ausgeschrieben als einen schlüsselfertigen Bau. Das heißt diejenigen Baufirmen, die sich bewerben wollten für dieses Projekt, mussten zusichern, dass sie bis zur letzten Steckdose, bis zum letzten Türschlüssel alles komplett fertigstellen und dabei den Preis, für den sie sich beworben haben, auch einhalten.

News AG: Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie in Rente sind?

Frau Kapp-Freudenberger: Ich habe also schon einige Ideen, wie in Zukunft so mein Alltag aussehen könnte, aber natürlich ist er halt nicht mehr vom Schulablauf geprägt. Ich kann dann halt mehr selbst bestimmen. Ich glaube, das ist diese Freiheit, auf die ich mich am meisten freue, dass ich dann sagen kann: Heute kümmere ich mich jetzt darum; da habe ich bestimmte Ideen, Projekte, Initiativen, wo ich mitarbeiten möchte. Aber das ist sozusagen von mir ausgewählt.

Aber ich werde auch einiges vermissen, ganz ehrlich.

Herr Bendau: Die Zeit ist, wenn man arbeitet, gebunden, man hat vorgeschriebene Arbeitszeiten, man muss an den verschiedenen Tagen vielleicht zu unterschiedlichen Stunden aufstehen. Es müssen Arbeiten bis zu einem Termin erledigt sein. Man hat auch noch zusätzliche Aufgaben, wie Konferenzen etc., die in den Nachmittag fallen. Und all das fällt weg.

Es ist also so, dass jemandem, der in Pensionen geht, dass ihm die Zeit übergeben wird. Und das ist natürlich ein sehr tolles Gefühl, dass die Zeit etwas ist, was man komplett selbst gestalten kann.

News AG: Und was werden Sie vermissen?

Frau Kapp-Freudenberger: Ja, also ich werde auf jeden Fall diesen Umgang mit den Schülerinnen und Schülern vermissen, weil den mag ich total. Also es ist nicht, dass ich sozusagen in die Pensionierung gehe und denke, Gott sei Dank, dass das jetzt endlich vorbei ist, sondern nee, den Beruf mag ich wirklich sehr. Ich bin total gerne Lehrerin.

Was ich schon immer ungern gemacht habe, ist die Wochenenden und die Ferien mit  Korrekturen zu verbringen. Das dauert in meinen Fächern halt einfach ziemlich lang: die Korrekturen und Verbesserungen. Da kann man halt nicht mal schnell so an einem Nachmittag einen Klassensatz durcharbeiten, sondern man sitzt manchmal so über Wochen. Jeden Tag, über so zwei, drei Arbeiten, und dann schafft man auch nicht mehr. Also das ist der Punkt, da bin ich richtig froh, wenn der weg ist.

Aber der Umgang mit Schülerinnen und Schülern, mit den Klassen, als Klassenlehrerin, also alle diese Dinge habe ich immer total gerne gemacht und die werden mir auf jeden Fall fehlen.

Und mein nettes Kollegium, das wird mir echt auch fehlen.

Herr Bendau: Ja, da geht es mir genauso. Ich werde die Schülerinnen und Schüler, die Kollegen vermissen.

Es ist sogar so, dass ich mit dem Gedanken spiele, mich jetzt mal ein Jahr ganz zu verabschieden, um das, was diese Pension ermöglicht, auch wirklich auszuprobieren. Außerdem habe ich diverse Projekte, die ich jetzt verstärkt angehen werde. Aber ich spiele mit dem Gedanken eventuell im übernächsten Schuljahr mit einem kleinen Deputat wieder an eine Schule, vielleicht ans FHG zurückzukehren. Denn meine Frau ist noch etwa fünf Jahre beschäftigt und ich koche zwar gerne, aber das muss ja nicht jeden Tag sein.

News-AG: Okay, wenn sie ein Tier wären, welches wären Sie am liebsten?

Frau Kapp-Freudenberger: Oh, das ist eine schwierige Frage, weil ich bin eigentlich bei solchen Fragen unschlüssig, denn ich bin in so vielen Richtungen interessiert.

Ich habe kein so festes Lieblingstier.

Ich finde es faszinierend, immer wieder so Tierdokus zu sehen und ich lerne immer wieder wahnsinnig neue Sachen dazu.

Aber nein, habe ich kein festes Lieblingstier.

Es gibt einfach immer mal wieder Eigenschaften an Tieren, die ich unglaublich faszinierend finde, wo ich denke, das passt vielleicht ein bisschen auch zu mir, aber so richtig festlegen kann ich mich nicht.

Herr Bendau: Ich würde mir, wenn ich mir ein Tier-Dasein auswählen könnte, vermutlich eine Vogelgestalt aussuchen; möglichst eine, die nicht immer nur das Opfer ist.

Der Trick bei den Vögeln ist einfach, dass sie zwar auch der Gravitation unterworfen sind, diese aber auf eine so nette und leichte Art überwinden, dass sie den Luftraum für sich erobern.

Und das würde mir doch sehr gut gefallen.

News-AG: Wie viele Schulleiter hatten Sie schon? War bei Ihnen nur Frau Heller oder gab es noch andere in den letzten Jahren?

Herr Bendau: Ich hatte insgesamt neun Schulleiter erlebt, dazu gehören aber zwei Schulleiter in den beiden Ausbildungsschulen.

Denn nach meiner Ausbildung war ich erst vier Jahre in Mannheim und habe dort auch zwei Schulleiter erlebt, denn der Schulleiter, der zuerst da war, ist dann nach Mailand gewechselt, er ist an eine deutsche Schule in Mailand gegangen.

Und hier habe ich, und ich glaube, ich bin der Einzige, der sich noch an die Zeiten zurückerinnern kann, zuerst Herrn Herrmann erlebt. Er ist dann im Jahr 2000 gestorben und danach habe ich Herrn Doll erlebt, als Schulleiter, als zweiter Schulleiter, der dann über eine gewisse Zeit dieses Amt kommissarisch verwaltet hat. Und sogar Herrn Zink habe ich miterlebt, der eigentlich einfacher Biologie- und Chemielehrer war, aber als Dienstältester und Studiendirektor auch kommissarisch für eine gewisse Zeit Schulleiter war. Und dann kam Herr Merklinger, und Herr Merklinger schließlich wurde abgelöst von Frau Heller.

Frau Kapp-Freudenberger: Genau, und ich bin ja eben 2002, ich glaube, ungefähr ein Jahr nach Herrn Merklingers Amtsantritt hier an die Schule gekommen, da war er also noch nicht so lange Schulleiter, dann kam ich dazu und habe da auch sozusagen einen besonderen Auftrag bekommen von Herrn Merklinger, nämlich mit anderen Kolleginnen und Kollegen zusammen, den Bereich Soziales Lernen bei uns an der Schule aufzubauen. Also das, was ihr so alle kennt: dass man eine Klassenlehrerstunde hat, dass man ins Schullandheim fährt. Denn man denkt immer, das ist ja normal, aber das gab es halt nicht; nicht an allen Schulen und auch nicht in allen Klassen.

Es war früher oft so, dass die eine Klassenlehrerin ganz aktiv irgendwie immer mit ihren Klassen solche Aktionen gemacht hat, um sich besser kennenzulernen und so weiter und in der Parallelklasse hieß es vielleicht, die Zeit ist besser genutzt, wenn wir lieber noch ein Diktat vor der Klassenarbeit machen oder so.

Und da gab es halt verschiedene Ansichten, was für die Schülerinnen und Schüler das beste ist. Und dann habe ich hier in Radolfzell auch die Chance bekommen, mitzuhelfen, diesen Bereich Soziales Lernen aufzubauen; mit den ganzen Aktivitäten; dass man halt so eine Aktion macht, „Gemeinsam Klasse sein“ oder bestimmte andere Veranstaltungen, die in jeder Klassenstufe definiert sind.

Und wichtig ist, dass es hier immer alle machen, dass es nicht nur die 5a und die 5b machen und die anderen nicht, sondern dass einfach dann alle fünften Klassen „Be-cool“ oder solche Sachen machen.

News-AG: Was war denn ihr Lieblingsfach in der Schule und war es das Fach, das Sie hier unterrichten?

Kapp-Freudenberger: Mein eigenes Lieblingsfach in der Schule: das war eigentlich alles, was mit Sprachen zu tun hat, auch die Fremdsprachen, aber ich unterrichte ja jetzt keine Fremdsprachen.

Ich hatte aber immer schon eine Freundin durch den Schüleraustausch in Frankreich, bis heute sind wir gut befreundet. Damals habe ich noch in Frankfurt gewohnt; die Partnerstadt zu Frankfurt war Lyon. Also haben sich Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt mit Schülerinnen und Schülern aus Lyon immer getroffen und Schüleraustausche gemacht.

Also ich habe die Fremdsprachen und so diese, ja, so Fächer wie Geschichte, Gemeinschaftskunde und Deutsch immer schon am liebsten gemacht. Und das habe ich ja dann eigentlich auch gemacht, Deutsch, Evangelische Religion sind meine Fächer, Psychologie ab und zu in der Kursstufe, wenn so ein Kurs zustande kommt, unterrichte ich das auch.

Und das sind auch alles meine Lieblingsfächer. Also das ist so ähnlich wie mit den Tieren, da kann ich auch nicht sagen, ich habe ein Lieblingsfach, also unterrichte ich am liebsten Deutsch oder am liebsten Religion, ich mache einfach beides gerne.

Herr Bendau: Einmal darfst du raten!

News-AG: Kunst!

Herr Bendau: Yeah!

News-AG: Konnten sie in der Schule auch schon so gut zeichnen?

Herr Bendau: Ja, also zu irgendwas muss das Studium ja auch gut sein, deswegen zu sagen, dass ich in der Schule so gut zeichnen konnte wie jetzt, wäre wahrscheinlich gelogen.

News-AG: Was war denn das bemerkenswerteste oder emotionalste beziehungsweise lustigste Erlebnis, das Sie mit einem Schüler hatten?

Frau Kapp-Freudenberger: Kurze Denkpause.

Ja, das ist aber wirklich – Ihr habt euch wirklich tolle Fragen ausgedacht.

Also sagen wir mal so, ich habe natürlich, das klingt jetzt vielleicht nur traurig, ich war ja auch in der Schulseelsorge an der Schule tätig, da gab es auch ab und zu traurige Situationen, dass also Schüler gestorben sind und dann auch die Mitschüler sehr traurig waren. Und dann haben wir da zum Beispiel zusammen eine Gedenkveranstaltung geplant, gemacht, durchgeführt. Und das war schon was sehr, sehr Nahegehendes, Emotionales. Aber das ist halt oft auch was sehr Schönes, also wenn man dann so merkt, dass wir in bestimmten Bereichen einfach gemeinsam alle traurig sein dürfen und das nicht so ist, wie normalerweise in der Schule – wo die Lehrer immer einen Vorsprung haben und wissen schon alles und die Schüler müssen es erst noch lernen –, sondern wo wir eigentlich sehr zusammen, so ein Team sind, wie gehen wir jetzt mit so einer Situation um, wie wollen wir das so machen, dass die Person im Gedächtnis bleibt, aber trotzdem auch der Alltag irgendwie weitergeht, dass man wieder zurückkommt zum Lernen und so? Da habe ich eben schon sehr schöne, aber auch sehr traurige Momente erlebt.

Aber das ist eben beides.

News AG: Und bei Ihnen Herr Bendau?

Herr Bendau: Manchmal erzählen mir SchülerInnen auch von ihren privaten Problemen.

Probleme in BK gibt es eher wenige. Das sind vielleicht Probleme mit den Eltern, überhaupt mit Schule allgemein, mit bestimmten anderen Schülergruppen. Manchmal auch Probleme, die mit Drogen zusammenhängen, und Ähnliches.

Und – ich kann jetzt keinen einzelnen Fall nennen –, aber wenn ich dann das Gefühl hatte,

nach einiger Zeit, dass ein Ratschlag zum Beispiel, den ich gegeben habe, dass der auch vielleicht im kleinen Maße, aber immerhin einen Erfolg gebracht hat, dass das Leben danach leichter oder auch gesünder geworden ist.

Da gab es einige Fälle und die haben bei mir ein sehr gutes Gefühl hinterlassen.

Frau Kapp-Freudenberger: Darf ich noch kurz was ergänzen?

Was mir jetzt noch einfällt. Ich habe auch so verschiedene Situationen in Gedächtnis, zum Beispiel im Schullandheim.

Ich bin eigentlich mit allen Klassen immer zu den Albläufern auf der Schwäbischen Alb gefahren und war häufig Klassenlehrerin.

Und da habe ich Situationen erlebt, wenn vorher oft auch so in der Klasse so bestimmte Leute nicht so beliebt waren – irgendwie man merkte, da gibt es immer wieder Konflikte; so eine typische Außenseiterproblematik, jemand kriegt nicht so richtig den Kontakt –, dass durch diese Spiele dort oder diese Erlebnisse und pädagogischen Aktivitäten – zusammen im Team auf den Baum zu steigen; zusammen im Team eine Wanderung selbst zu organisieren; oder Leute mit verbundenen Augen über bestimmte Hindernisse zu bringen und so –, da waren so schöne Momente, dann doch plötzlich die Klassengemeinschaft zu erleben.

Also das würde ich immer wieder tun. Das finde ich einfach großartig.

News AG: Wollten Sie denn beide schon immer Lehrer werden?

Herr Bendau: Auf keinen Fall.

News AG: Was wollten Sie denn dann werden?

Herr Bendau: Ich hatte in meiner Schülerzeit geschwankt zwischen Geologie und Freier Kunst.

Ich war dann auf einem Technischen Gymnasium, das hat mich gelehrt, die modernen Naturwissenschaften etwas kritischer zu sehen.

Und habe mich dann für die Kunst entschieden.

Frau Kapp-Freudenberger: Bei mir war es auch so. Ich habe zwar von Anfang an Lehramt studiert, aber mit einem Fach zusätzlich; nicht nur die Schulfächer, die man so braucht, damit man sie nachher an der Schule unterrichten kann, sondern ich habe auch Erziehungswissenschaft studiert, weil ich so interessiert war an Bildungsarbeit.

Und ich hatte eben als Jugendliche in der evangelischen Kirchengemeinde ganz viele Kinder-/ und Jungendfreizeiten gemacht. Ich wollte einfach mehr darüber erfahren, hab das auch studiert und konnte mir dann immer eine Tätigkeit vorstellen in einer Bildungseinrichtung, wie die Volkshochschule oder ein freies Seminarhaus. Und ich habe dann in der Tat als erste Stelle keine Stelle in der Schule angetreten, sondern in der außerschulischen Jugendbildungsarbeit bei der Kirche.

Das heißt, dann hatte ich also Studienfahrten und Seminare an Wochenenden unter der Woche auch so Klassentagungen; also Ihr merkt auch wieder: das Soziale Lernen ist bei mir ein bisschen der Schwerpunkt. Sieben Jahre lang habe ich das gemacht und dann erst war ich auch von dieser Seminartätigkeit und dass man immer woanders übernachten muss, etwas erschöpft und war dann froh, auch in der Schule ein bisschen einen geregelteren Alltag zu haben.

Aber ich habe mir wirklich auch noch anderes vorstellen können.

News-AG: Haben Sie Kinder, wenn ja, sind oder waren die auch auf dem FHG?

Herr Bendau: Ich habe zwei Kinder und meine Frau selber ist schon Waldorfschülerin und wir haben dann beide Kinder zuerst auf die Waldorfschule geschickt. Und meine Tochter hatte dann davon irgendwann genug, ist ein Jahr nach Amerika gegangen und tatsächlich ist sie nach Radolfzell gegangen, um auf die Schule zu gehen, allerdings nicht ans FHG, sondern ans SG auf der Mettnau. Mein Sohn hat auf der Waldorfschule selber das Abitur gemacht.

Frau Kapp-Freudenberger: Ja und wir, also meine Familie lebt schon seit 30 Jahren Konstanz und deshalb sind unsere Kinder dort aufs Ellenrieder-Gymnasium gegangen. Das war nämlich bei uns um die Ecke, wo wir gewohnt haben. Wir haben da wirklich so nah gewohnt, dass unsere Kinder noch beim Schulklingeln so ungefähr starten konnten und haben es dann natürlich nie ohne Verspätung, aber immer gerade noch so in die Schule geschafft.

Und es war auch ganz nett, dass wir so nah an der Schule wohnten, dann konnten die natürlich immer die auswärtigen Klassenkameraden auch mit zu uns bringen.

News-AG: Herr Bendau, jetzt noch eine Frage an Sie. Zeichnen Sie auch in der Freizeit und wenn ja, wollen Sie es dann auch weiter machen, wenn Sie in Rente sind, oder zeichnen Sie nur in der Schule und helfen den Kindern?

Herr Bendau: Ich habe in den Anfangsjahren meines Berufs eher weniger gezeichnet als gemalt und das ist dann aber zunehmend weniger geworden, aber das ist eines der Dinge, auf die ich mich besonders freue. An unserem Haus klebt so ein kleiner Anbau, der als Atelier umgebaut ist, und den werde ich dann zum ersten Mal in größerem zeitlichen Umfang nutzen können.

News-AG: Was schätzen Sie beide am FHG?

Herr Bendau: Tja, das ist das Gleiche, was ich mag, nämlich die Schülerinnen und Schüler und natürlich die Kollegen.

Frau Kapp- Freudenberger: Ich finde auch, dass wir hier einen ganz tollen Geist an der Schule haben, dass einfach so viele, es werden nie alle sein, ihre Klasse mögen. Ich mag auch, dass sehr, sehr viele Leute bei uns an der Schule sich dafür einsetzen, dass es eine gute Schule ist, eine aktive Schule, dass ein netter Umgang miteinander herrscht und das Klima gut ist.

Ich finde, das merkt man hier einfach, ich freue mich einfach morgens hierherzukommen und es gibt ja manche Menschen, die vor ihrer Arbeit regelrecht Angst haben.

Hier ist einfach ein gutes Klima. Das gefällt mir am besten.

News-AG: So, das war‘s auch schon, na ja „schon“ kann man ja jetzt nicht sagen, weil wir haben jetzt 25 Minuten lang geredet, das ist wirklich schon ein Rekord unter unseren Interviews.

Frau Kapp-Freudenberger: Ihr habt tolle Frage vorbereitet, wirklich, also sehr originelle Fragen, nicht nur so die üblichen, sondern auch so ein paar Spezialfragen.

Herr Bendau: Ja, ich bin mit Euch auch sehr zufrieden.

Frau Kapp-Freudenberger: Und werdet Ihr das jetzt mit einer Software machen, dass Ihr das nicht alles tippen müsst?

[Die Redaktion: Tja, wenn Ihr das herausfinden wollt, müsst Ihr einfach mal in der News-AG vorbeischauen.]

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