Seit dem 24. Februar herrscht wieder Krieg in Europa. Noch vor kurzem hätte keiner gedacht, dass in Europa ein militärischer Angriff mit dem Ziel territorialer Erweiterung geführt werden könnte. Nach vielen Jahren des Friedens wiegten wir uns trotz aller Spannungen in Sicherheit.
Am Mittwoch, 2. März, hat die UN-Vollversammlung mit überwältigender Mehrheit diesen Akt der militärischen Gewalt verurteilt und dazu aufgefordert, die Kämpfe unmittelbar einzustellen. Leider müssen wir seitdem hilflos mit ansehen, wie nicht nur Städte und Brücken zerstört werden, sondern wie tausende Menschen heimatlos, Familien auseinandergerissen und Lebensträume vernichtet werden. Alle Vermittlungsversuche scheinen derzeit zum Scheitern verurteilt. Der Krieg hat zu der größten Fluchtbewegung in Europa seit dem Ende des 2. Weltkriegs geführt und wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch unser Leben zumindest teilweise verändern.
In dieser Belastungssituation dürfen wir die Kinder an unserer Schule nicht alleine lassen und müssen sie mit ihren Sorgen und Ängsten wahrnehmen. Wir haben Schüler und Schülerinnen mit verwandtschaftlichen Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland. Wir Lehrerinnen und Lehrer verurteilen klar diesen kriegerischen Akt und erklären uns solidarisch mit den Opfern dieses Krieges. Wir fühlen mit unseren Schülerinnen und Schülern mit Wurzeln in der Ukraine, wenden uns aber auch gegen jede Diskriminierung russischstämmiger Schülerinnen und Schüler, die derzeit Gefahr laufen, als Sündenböcke herhalten zu müssen.
Es ist wichtig, diese Ausnahmesituation im Unterrichtsgeschehen in verschiedenen Fächern und auf unterschiedliche Weise aufzugreifen, zu informieren, zu diskutieren und vor allem auch Halt zu geben. Wir zeigen unsere Solidarität als Schulgemeinschaft außerdem in symbolischer Form durch die Gestaltung unserer Aula mit Zeichen der Hoffnung auf Frieden sowie durch diverse Klassenaktionen, in denen Spenden für Flüchtlinge gesammelt werden, und durch einige gemeinsame Aktionen, die von Lehrerschaft und SMV zusammen geplant werden.
Einige Beispiele:
Friedensbaum in der Aula
25.03.2022 in der 5. Stunde: „Innehalten“ in allen Klassen. Wir gedenken der Opfer
des Krieges in einer symbolischen Aktion
01.04.2022 13 Uhr: Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an einer Solidaritäts-Demonstration
13.04.2022 Ökumenisches Friedensgebet im Freien
Solidarität kann sich selbstverständlich auch durch Geldspenden für die in Radolfzell lebenden Geflüchteten ausdrücken beispielsweise auf das Spendenkonto, das die Stadtverwaltung Radolfzell eingerichtet hat:
Sparkasse Hegau-Bodensee
IBAN: DE 14 6925 0035 0004 0434 10 BIC SOLADES1SNG
Verwendungszweck: Spende Ukraine
Diese Situation fordert uns alle heraus. Versuchen wir, sie gemeinsam zu bestehen. Martin Luther King wird der Satz zugeschrieben: „Es gibt keinen Weg zum Frieden. Frieden ist der Weg.“ Leben wir ihn. Heute und hier in unserer Schulgemeinsch